Neulerchenfeld

Wie Ihnen nun mittlerweile gut bekannt ist, war Wiens Innenstadt von Mauern umgeben. Jedoch gab es auch in anderen Teilen Wiens Mauern.

Kaiser Leopold 1. entschied, dass weitere Verteidigungslinien (gesamt 13 km) 1704 gebaut werden sollten. Diese Mauer konnte mit denen anderen Befestigungsanlagen zwar nicht verglichen werden, sie teilte jedoch die Vorstädte und die Vororte.

Eine besondere Nachbarschaft in einem der Vororte war Neulerchenfeld (im heutigen 16. Bezirk), ein Chronist bezeichnete diese Gegend 1803 als “das größte Wirtshaus des Heiligen Römischen Reichs”, da es Heim einer großen Anzahl an Wirtshäusern war. Dieser Chronist hielt auch fest, das zu dieser Zeit von 155 Häusern um die 83 eine Lizenz für den Ausschank von Wein oder Bier innehatten.

Vor allem waren die Namen dieser Wirtshäuser besonders, “Der Goldene Strauß”, “Der Weiße Schwan”, “Die Sechs Krügerl”, “Die Blaue Flasche”, “Hoffnung” und einige weitere. Aus dieser Generation an Wirtshäusern hat nur eines überlebt, der “Goldene Pelikan”. Gleich dort wo die Mauer zu finden war, steht auch heute noch dieses Haus, seine Geschichte reicht bis in die 1740er zurück und ist heute unter Denkmalschutz gestellt.

Aber warum so viele Wirtshäuser? Natürlich wegen dem Geld. Eine Steuer wurde auf Lebensmittel verhängt, die in die Vorstädte transportiert wurden und daher betraten Leute nur die anderen Vorstädte – und besonders Neulerchenfeld – zum Essen und zum Trinken. Vielleicht ist es eine Übertreibung, aber der Chronist hielt fest, dass an einem Sonntag um die 16.000 Leute nach Neulerchenfeld kämen, ein Areal mit um die 5300 Bewohner*innen.

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