Hedy Lamarr: Ikone und Inventorin

Eine der bemerkenswertesten Wiener Frauen des 20. Jahrhunderts war Hedy Lamarr. Sie wurde kurz vor dem Zerfall der Habsburgermonarchie 1914 als Hedwig Eva Maria Kiesler geboren und lebte ein langes und spannendes Leben. Sie wurde in eine höhergestellte, jüdische Familie hineingeboren, wurde aber als Christin erzogen. Sie wurde in Europa anfänglich für ihre “skandalösen” Naktszenen und Sexszenen bekannt, die vor allem ihrem Ehemann nicht gefielen.

1933 heiratete sie Friedrich Mandl, der angeblich damals drittreichste Mann in Österreich, sie wurde schnell zur Gefangenen in ihrem eigenen Heim. Ihr Ehemann hatte enge Verbindungen zu faschistischen Regimen in Europa und Lamarr hielt fest, dass sogar Hitler und Mussolini öfters großen Parties in ihrem Heim beiwohnten. Auch wenn ihr Ehemann ein Tyrann gewesen sein mag, vor dem sie nach Paris floh, war es er, der sie mit Militärtechnologien und angewandter Wissenschaft vertraut machte – Bereiche, in denen sie später einen großen Durchbruch erlangte, der zu unseren heutigen Informationen über technologische Systeme beitrug.

1937 nahm sie in Paris den Namen Hedy Lamarr an, eine Kurzform ihres Namens, kombiniert mit dem Nachnamen eines Stummfilmstars, die sie bewunderte. Hedy arbeitete auch weiterhin als Schauspielerin, was sie aber nach einiger Zeit langweilte und sie sich daher mehr dem Erfinden zuwandte.

Hedy arbeitet eng mit dem amerikanischen Tycoon des Flugwesens Howard Hughes zusammen, für den sie neue Flugzeugflügel designte, um Flugzeuge schneller und effizienter zu machen. Ihre bekannteste Erfindung ist ein Frequenz-hüpfendes Radiosignal, das nicht so einfach zurückverfolgt werden konnte. Dies entwickelte sie mit George Antheil im Zweiten Weltkrieg. Zu dieser Zeit lebte Hedy in Amerika und ihre Erfindung wurde 1942 patentiert, es kam jedoch nie im Krieg zum Einsatz.

Erst Jahrzehnte später sollte der wahre Wert ihrer Erfindung bekannt werden: die Basis der kabellosen, Bluetooth-Technologien, die wir heute verwenden.

Am Ende ihres Lebens versuchte Hedy mit kosmetischen Operationen ihre Schönheit zu bewahren und zog sich stark zurück. 2000 starb sie an einem Herzfehler mit 85 Jahren, ihre Asche wurde im Wienerwald verstreut. Seit 2014 ist ihr ein Ehrengrab am Zentralfriedhof geweiht

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