Mitglieder der royalen Familie Englands waren immer gerne in Österreich gesehen. Seien es Charles und Camilla, für die ein roter Teppich ausgerollt wurde, oder Edward VII. der Franz Joseph auf die Jagd begleitete. Dieser freundliche Empfang war aber nicht immer Gang und Gebe.
Richard I. – bekannt als Richard Löwenherz – scheute nicht davor sich neue Feinde zu machen. Und einer dieser Feinde, der mit Richards streitsüchtigen Person nicht zurecht kam, war der Babenberger Leopold V., Herzog von Österreich. Dies hielt Richard aber nicht davon ab Wien auf seinem Weg zurück nach England 1192 zu passieren.
Richard entschied sich dafür incognito zu reisen, um Konfrontationen aus dem Weg zu gehen. Jedoch wurde er, laut der Erzählung, anhand seines Ringes erkannt, den er trug als er Lebensmittel kaufte, als er dabei war etwas zu essen oder als er eine unbekannte Münze verwendete beim Kauf seiner Ware.
Eine andere Version seiner Verhaftung erzählt, dass er dabei war in Erdberg, wo er logierte, ein Spanferkel zu essen, er wollte jedoch seine fremde Währung nicht verwenden, damit der Koch ihn nicht erkennen würde.
Wir wissen nicht wie es genau zu der Verhaftung kam, aber es gibt ein Haus in Erdberg, dass anscheinend dort gebaut wurde, wo sich all dies zutrug. Zu dieser Zeit befand sich eine Jagdhütte hier und wenn Sie vor Ort sind, werden Sie auch eine Erinnerungstafel vorfinden.
Unabhängig der Gegebenheiten, die zu Richards Verhaftung führten, wurde er auf der Burg Dürnstein festgehalten bis Leopold eine unfassbar hohe Summe Lösegeld erhielt, anscheinend um die 23.3 Tonnen reines Silber. Einen Teil des Lösegeldes behielt Leopold, die andere Heinrich VI.. Mit seinem Anteil finanzierte Leopold Entwicklungsprojekte für die Wachau und den ersten Ausbau der Wiener Befestigungsanlagen. Heinrich verwendete seinen Teil um Sizilien zu annektieren.