Die Börse

Können Sie sich Wien zur Zeit der Erbauung der Ringstraße vorstellen?

Das gesamte Areal war eine riesige Baustelle für einige Jahre. Befestigungsanlagen wurden abgerissen, Gebäude wurden verändert und es kamen immer mehr neue Pläne für Neubauten hinzu. Während dieser Jahre wurden einige Architekten, die der Stadt ihren Stempel aufdrückten, sehr bekannt. Und einer dieser Architekten war der Däne Theophil von Hansen.

Nach einigen Jahren in Athen fand Hansen 1846 seinen Weg nach Wien. Seine Zeit in Athen beeinflusste seine Vorstellungen von Farben, Materialien und Formen, diese Einflüsse sind auch klar an seinen Bauten zu erkennen. Hansens erster öffentlicher Bau auf der Ringstraße war die Börse, wo er geschickt abgemachte Pläne, ein festgesetztes Budget oder Zeitlimits umging. Er verwendete selbst eigenes Geld, um die Kosten der Arbeit zu decken, die er für unabdingbar ansah. Aufgrund dieser Ideen, verfolgten seine Finanziers seine Bauphasen genau, da man glaubte, dass “der Architekt vor allem an die Schönheit des Gebäudes denkt”.

Hansen schaffte es nicht immer dem Einfluss äußerer Kräfte zu entgehen, was dazu führte, dass hier und da Material einer schlechteren Qualität verwendet wurde und Kompromisse eingegangen wurden, um die Kosten zu limitieren.

Nach 1 Jahr Verzögerung und 1 Millionen mehr Gulden als geplant, wurde die Börse 1877 vom Kaiser eingeweiht. Die Börse überlebte zwar den 2. Weltkrieg mit einigen Schäden, ihre Haupthalle wurde aber im April 1956 durch ein Feuer zerstört, diese wurde nicht mehr restauriert. Heute geht die Börse nicht mehr ihrem Hauptzweck nach, es finden sich nun verschiedene Büros in dem Haus wieder.

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