Jugendstil Juwel: Otto Wagners Postpsarkasse

Eines der eindrucksvollsten Gebäude im 1. Bezirk ist die von Otto Wagner zusammengestellte Österreichische Postsparkasse. Sie wurde 1906 eröffnet und repräsentiert nicht nur den Höhepunkt von Wagners Karriere, sondern auch einen Höhepunkt der Architektur und Designarbeiten.

Die Bank wurde 1882 gegründet und wurde eigentlich in der Wollzeile gebaut. Der Gründer und erster Direktor der Bank, Georg Koch, revolutionierte das Bankenwesen mit der Einführung von bargeldlosen Überweisungen. Zur Jahrhundertwende suchte das Gebäude einen größeren Standort, dieser wurde in der ehemaligen Lisztstraße gefunden, heutiger Georg-Koch Platz zu Ehren des Bankgründers. Otto Wagner gewann den Auftrag den neuen Standort zu bauen, er schlug 35 andere Architekten aus dem Rennen.

Das Gebäude ist ein Vorzeigeexemplar des Österreichischen Jugendstils und Wagner designte jedes einzelne Element, von der Außenseite bis zur Inneneinrichtung, ja, selbst bis zum Türknauf. Die Außenseite des Gebäudes ist mit Sterzing Marmor und mit kleinen Schrauben verkleidet, die die Praktik und die Ästhetik bedienen – was sich mit Wagners Ausspruch “Etwas das unpraktisch ist, kann nicht schön sein” deckt. Auch sollte die Außenseite des Gebäude eine Schatzkiste von deponierten und gesparten Geld symbolisieren.

Aber auch die Innenausstattung lässt zum Staunen übrig. Die Glasdecke der Haupthalle wirkt wie als hätte man einen Pool inmitten des Gebäudes gebaut, sie schafft es jedoch die Eleganz beizubehalten durch das luftige Design. Viele der inneren Wände können auch verschoben werden, um zum Beispiel die Größe der Büros zu verändern. Wagner designte sogar die Entlüftungsanlage, die sich entlang der Wände schlängelt.
Selbst Kaiser Franz Joseph war so von der modernen Architektur begeistert, dass er sagte “Es ist bemerkenswert wie sehr die Menschen hierher passen!”

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