Die Volksoper

Wenn Sie “Wien” und “Oper” googeln, sind die Chancen hoch, dass Sie auf die Webseite der Staatsoper stoßen, die einst auf dem Grund der Stadtmauer gebaut wurde und als “K.K. Hof-Opernhaus” bekannt war. Aber es gibt noch eine andere Opfer in Wien, die weniger bekannt sein mag, aber trotzdem eine interessante Geschichte erzählt.

Diese Oper wurde nicht als solche ins Leben gerufen, denn als das Wiener Stadttheater 1884 niederbrannte und die Mittelklasse der Gesellschaft plötzlich ohne Theater dastand, suchte man nach einem neuen Standort. Das “Kaiserjubiläums-Stadttheater” war eines von drei Theatern, die am Ende des 19. Jahrhunderts gebaut wurden und die von einem breit gemischten Publikum, nur kaum vom Adel, besucht wurden.

Im Bezirk Alsergrund (weit weg von der Ringstraße), an der Kreuzung der Währingerstraße und dem heutigen Gürtel, wurde ein neues Theater im Dezember 1898 eingeweiht, nach zehn Monaten Bauphase, pünktlich zum 50. Jahrestag der Regentschaft Franz Josephs. Dass das Theater genau in diesem Jahr festgestellt wurde, könnte ein reiner Zufall gewesen sein, da die die die Fertigstellung forderten dies nicht aufgrund von monarchischen Gründen taten: die Leute wollten ein Theater in diesem Teil der Stadt, mit vertretbaren Preisen.

Das Theater blieb aber nicht lange eines, 1908 wurde es in eine Oper gewandelt, um mit der Hofoper in Konkurrenz zu treten. Die Entwicklung vom Theater zu einer Oper führte zu verschiedenen Namen: “Kaiserjubiläums-Stadttheater” wurde zu “Kaiserjubiläums-Stadttheater Volksoper”, dann zu “Volksoper Kaiserjubiläums-Stadttheater” und dann schlussendlich zu “Volksoper”, wie sie bis heute bekannt ist.

Auch wenn die Idee der Volksoper darin fußte mit der Staatsoper zu konkurrieren, kam es zu einer Kooperation. Als die Staatsoper 1945 wieder aufgebaut wurde, wurden die Volksoper und das Theater an der Wien als Ausweichquartiere verwendet. Heute werden in der Volksoper Operetten, Opern, Musicals und Ballet aufgeführt. Und auch wenn das damalige Theater dem Kaiser gewidmet war, wohnte er der Einweihung nicht bei.

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