Looshaus

1909 heuerte Leopold Goldman Adolf Loos an, um ein Geschäft für Herrenmode zu bauen. Loos stimmte dem zu, unter der Voraussetzung, dass er das Design der Fassade selbst bestimmen dürfte. Während der Bauphase wurde die Fassade mit Gerüsten verdeckt, welche 1910 am Ende der Phase entfernt werden sollten.

Wie das Schicksal es wollte, brach das Chaos aus.

Die Wiener fanden die Fassade viel zu simpel, es hatte keine Ornamente, was typisch war für die Gebäude am Michaelerplatz. Die Wiener kamen schließlich auf den Spitznamen “Das Haus ohne Augenbrauen”, ein Spitzname den selbst Franz Joseph verwendete. Die Situation eskalierte so sehr, dass es mehr als 1 Jahr dauerte, bis Goldman/Loos und die Stadtbehörden auf einen gemeinsamen Nenner kamen. Loos hatte die Idee, dass Blumenkästen vor die Fenster platziert werden sollten, da diese – wenn nötig – entfernt werden könnten.

Heute sind diese Kästen noch immer Teil der Fassade, selbst das Bundesdenkmalamt hat beschlossen, dass im Sommer die Kästen mit Blumen gefüllt sein müssen. 1912 wurde das Loos Haus Heim von Goldman&Salatsch, ein exklusives Geschäft für Herrenmode.

Wenn Sie heute das Haus betreten, werden Ihnen wohl die Treppen als erstes ins Auge stechen. Am oberen Ende der Treppen befindet sich eine Uhr, die von Loos designed wurde und von der Schweizer/Wiener Firma Magneta-Julius Liebewein hergestellt wurde.

Und noch ein kleiner Funfact zum Schluss: Adolf Loos hat anscheinend nie seinen Abschluss als Architekt gemacht, deswegen hat ein anderer Architekt für Ihn die Baupläne unterschrieben.

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