Palais Coburg

Was haben die Hochzeit von Anna Netrebko und der “Iran Deal” gemeinsam? Nun, beide fanden im Coburg Palais in Wiens 1. Bezirk statt.

Das Palais gehörte einst der Familie Coburg, eine große Familie, die sich über ganz Europa ausgebreitet hatte. Besonders die Heiratspolitik der Familie war von Bedeutung, genau wie die der Habsburger, hier zu nennen wären hervorgegangene Könige in Portugal, Rumänien und Bulgarien. Selbst die englische Königin Victoria und ihr Ehemann – ihr Cousin – waren Teil der Coburgs. Und das bringt uns zum Palais Coburg.

Ein Mitglied des ungarischen Adels, Franz Koháry, war im Besitz eines Hauses auf der Braunbastei, teil der städtischen Befestigungsanlage. 1816 heiratete seine Tochter Marie Antonie Prinz Ferdinand von Sachsen-Coburg, beide erbten das Grundstück des Vaters. Es dauerte jedoch nicht lange bis sie 1837 ein neues Heim dort bauten, womöglich da Ferdinands Nichte Victoria in diesem Jahr Königin von England wurde.

Nachdem die Bauarbeiten 1847 beendet wurden, blieb das Gebäude leer, da beide in ihrem Palais auf der Favoritenstraße 7 lebten. Selbst als ihr Sohn August und seine Frau Clementine (Tochter des französischen Königs) heirateten, zogen diese nicht ins Palais ein. Anscheinend wollte der französische König, dass seine Enkelkinder in Frankreich geboren werden sollte und so kam es auch.

Das Paar kam 1851/52 wieder nach Wien zurück und zog dann schlussendlich in das Palais ein. Zu dieser Zeit hatten die Wiener*innen schon einen Spitznamen für das Haus gefunden, wie es damals üblich war, genannt “Spargerlburg”. Der Name wurde inspiriert von den dünnen Säulen, die die Fassade dekorierten.

Das Gebäude überlebte den Abriss der Stadtmauer und blieb in Besitz der Familie bis 1978. Danach wechselte das etwas heruntergekommene Palais öfters seine Besitzer, bis es 1997 saniert wurde.

Heute ist das Coburg Palais ein beliebtes Hotel, dass vor allem für seine Architektur und Inneneinrichtung bekannt ist. Und natürlich hat das Hotel auch ein Restaurant mit einem Weinkeller (mit einem Gesamtwert von 18-20 Millionen Euro).

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