Polnische Könige und Bagels: Die Schlacht von Wien

Die erste und zweite Türkenbelagerung Wiens nehmen einen großen Teil der Stadtgeschichte ein sowie die der Habsburgermonarchie, vor allem wird die Niederlage der Osmanen im Kampf um Wien 1683 als Wendepunkt der Kriegsgeschichte zwischen dem Heiligen Römischen Reich und dem Osmanischen Reich angesehen. Die tragende Person des Sieges war kein Österreicher, sondern ein Pole: Jan III Sobieski.

Sobieski stammte einer adeligen Familie ab, er arbeitete sich durch militärische Ränge des Polnisch-Litauischen Commonwealths bevor er König des Commonwealths 1674 wurde. Womöglich hat ihm seine diplomatische Mission in das Osmanische Reich bei seiner militärischen Kampagne gegen die Osmanen später geholfen, da er auf seiner Mission Türkisch und die Tatarischen Sprachen sowie türkische Militärtaktiken und -traditionen kennenlernte.

Während dem Kampf um Wien, mit dem angeblich größten Kavallerieangriff der Geschichte, mit 18.000 Pferden, hatte Sobieski den Befehl über die Einsatzkräfte, deren Ankunft die Geschehnisse verändern sollten, trotz dem, dass die litauischen Kräfte erst ankamen als die Schlacht fast vorbei war. Unabhängig davon unterstützen die polnischen Truppen die Wiener enorm, die seit 2 Monaten bereits belagert wurden und an die Grenzen ihrer Vorräte kamen. Vor der Ankunft Sobieskis und seiner polnischen Truppen, bereitete man sich schon darauf vor, dass die Osmanen die Stadtmauern durchbrechen werden. Sobieski schaffte es aber die Osmanische Armee, die zweimal so groß war wie seine eigene, anzugreifen, indem er eine große Kavallerie den Kahlenberg hinab schickte, um das Osmanische Lager an der Türkenschanze anzugreifen, daher auch der Name des heutigen Türkenschanzparks.

Legenden um die Schlacht erzählen, dass der erste Bagel Sobieski als Geschenk für den Sieg zukam. Es wurde in der Form eines Steigbügels geformt, um an den Angriff der Kavallerie zu erinnern. Während es wahr sein mag, dass Bagels aus jüdischen Gemeinschaften aus Polen kamen, ist es eher unwahrscheinlich, dass Sobieski den ersten Bagel bekam, da es Erwähnungen eines ähnlichen Teigproduktes aus dem Jahr 1610 gibt. Eine andere Geschichte dieser Zeit erzählt, dass die Wiener einen Sack Kaffee im Osmanischen Lager gefunden haben, was zu der Eröffnung der ersten Kaffeehäuser geführt haben soll. Auch wenn es unsicher ist, ob dies wirklich stimmt, haben die Geschichten des Kampfes um Wien mehr mit kulinarischen Traditionen zu tun als andere, gewöhnliche Kämpfe.

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