Wiener Rotunde

Der Grund nähe der Prater Messe, wo die WU sich nun befindet, wirkte wie ein unfassbar großer, ungenutzter Platz bevor die WU dort gebaut wurde, aber dieser Grund hat eine lange Geschichte. Hier fand 1873 die fünfte Weltausstellung statt, die auch die erste Weltausstellung in einem deutschsprachigen Land war. Ein Areal von 16 Hektar wurde hierfür im Prater ausgesucht, ein Areal das einst fürs imperiale Jagen verwendet wurde und 1766 von Kaiser Josef II. der Bevölkerung überlassen wurde. Der Grund war fünfmal größer als der in Paris, wo die Weltausstellung davor abgehalten wurde, da man hier imponieren wollte.

Ein zentrales Gebäude das zum Symbol der Weltausstellung wurde, war die Rotunde, das zu der Zeit größte überkuppelte Gebäude mit 108 Metern weltweit. Es wäre nur 1957 von der Messehalle in Belgrade überturmt worden, mit 109 Metern. Trotz dieser imposanten Höhe, war die Weltausstellung kein Erfolg mit nur wenigen Besuchern und führte so zu einem finanziellen Disaster.

Bis zum 1. Mai 1873 hat es einige Tage geregnet, was dazu führte, dass der Pratergrund sich in eine Art Sumpf entwickelte. Dieses Ereignis vermischte sich mit der Katastrophe des Börsenkrachs am 9. Mai, der nur weiter die Stimmung drückte. Es kam noch hinzu, dass die ärmeren Bezirke in Wien einen Cholera Ausbruch erlebten, was wahrscheinlich einige Besucher davon abhielt, die Weltausstellung zu besuchen. Am Ende kamen von 20 Millionen erhofften Besuchern nur 7.2 Millionen, dies führte zu einem Verlust von 15 Millionen Gulden. Daher sollte die Rotunde nach der Ausstellung abgerissen werden, jedoch waren dafür keine finanziellen Mittel verfügbar und sie blieb bestehen.

Trotz ihrer eindrucksvollen Konstruktion, stellte die Rotunde ein großes Feuerrisiko dar und ein Feuer brach auch tatsächlich 1937 aus. Das für dekorative Elemente verwendete Blech an der Decke der Rotunde hielt Wasser davon ab das brennende Holz zu erreichen, was dazu führte, dass die Decke der Rotunde Feuer fing und einbrach. Die Rotunde brannte den gesamten Tag und am Ende war kaum noch was übrig. Das Feuer kostete uns eine historische Stätte und war zugleich eines der größten Feuer Wiens.

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