Wiens Stadttore

Wenn Sie durch Wiens Innenstadt laufen, wird Ihnen auffallen, dass unerheblich davon in welche Richtung Sie gehen werden, Sie das Stadtzentrum verlassen. Entweder stoßen Sie auf den Donaukanal, oder Sie enden auf der Ringstraße. Es gibt genug Straßen, die Sie aus dem Zentrum führen werden, früher jedoch gab es nicht so viele Optionen, da das Zentrum umrundet war von Befestigungsmauern.

Im Zuge der Geschichte von Wiens Befestigungsanlagen wurden einige Tore gebaut, durch die die Stadt betreten oder verlassen werden konnte. Eines der ältesten Tore war das Kärntnertor, dessen Geschichte bis in das 12./13. Jahrhundert zurückdatiert wurde. Die Türkenbelagerungen, die Modifizierungen der Befestigungsanlagen und die Ausbreitung der Stadt führten dazu, dass es ein altes und ein neues Kärntnertor gab.

Im heutigen Wien würden beide Tore in etwa die Staatsoper flankieren, mit dem alten Tor zur Rechten und dem neuen Tor zur Linken. Das Gemälde zeigt beide Tore, jedoch mit einem kleinen Fehler: als der Verkehr in und aus der Stadt hinaus zunahm, wurde beschlossen, dass das alte Tor für das Verlassen Wiens und das neue Tor für das Eintreten in die Stadt verwendet werden sollte; anscheinend war dies dem Künstler C. Zajicek nicht bekannt, da das Gemälde zwei Kutschen darstellt, die die Stadt durch beide Tore betreten.

Die Befestigungsanlagen – und somit auch das Kärntnertor – fanden ihr Ende als Kaiser Franz Joseph 1857 beschloss, dass die Mauern abgerissen werden sollten, damit die Stadt sich weiter ausbreiten könne.

Heute ist nicht mehr viel übrig, was Sie an das Tor erinnern könnte. Jedoch, wenn Sie durch das Stadtzentrum schlendern, wird Ihnen eventuell die Walfischgasse begegnen. Dort werden Sie einen steinernen Mann entdecken, der das alte Kärntnertor dekorierte. Er ist bekannt als der Fenstergucker.

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